Der Secondhand September wurde 2019 von Oxfam ins Leben gerufen. Ein Monat lang liegt der Fokus darauf, nichts neues zu kaufen - stattdessen Secondhand zu tragen, Kleidung zu tauschen oder zu reparieren. Ziel ist es, ein Zeichen gegen Fast Fashion zu setzen und nachhaltigen Konsum zu fördern.

Du solltest die Materialien prüfen. Naturfasern wie Baumwolle, Wolle, Leinen & Seide sind weitaus langlebiger als reine Synthetik. Achte zudem auf die Verarbeitung, da saubere Nähte sowie stabile Knöpfe und Reißverschlüsse ein Indiz für gute Qualität sind. Meide Artikel mit losen Fäden.
Außerdem solltest du Kleidungsstücke auf Flecken und Löcher prüfen. Leichte Gebrauchsspuren sind natürlich normal und leichte Verschmutzung löst sich oftmals bei der ersten Wäsche. Dennoch solltest du dir bei größeren Schäden darüber bewusst sein, dass du entweder nur kurze Zeit etwas vom Kleidungsstück hast, oder es reparieren musst.
Neben den offensichtlichen Vorteilen wie der Einsparung von Emissionen und Ressourcen bietet Secondhand Kleidung viele weitere Pluspunkte: Ältere Stücke sind oft hochwertiger verarbeitet als Fast-Fashion-Teile, sodass das Preis-Leistungs-Verhältnis deutlich besser ist. Jedes Kleidungsstück erzählt seine eigene Geschichte, was individuelle Kombinationen und einen persönlichen Stil ermöglicht. Beim Secondhand-Shopping wählt man bewusster aus, ist weniger schnelllebigen Trends ausgesetzt und fördert insgesamt ein Slow-Fashion-Mindset. Zudem entsteht eine stärkere Community, etwa auf Flohmärkten oder in Repair-Cafés.


Kleidung die bereits getragen/ besessen wurde & weiterverkauft wird. Sie kann neueren Datums sein.
Der Fokus liegt auf Wiederverwendung & Ressourcenschonung.
Kleidungsstücke die mindestens 20 Jahre sind. Sie sind nicht nur “gebraucht”, sondern haben einen zeitgeschichtlichen oder stilistischen Wert. Der Fokus liegt auf Einzigartigkeit & Sammelstücken.
Berlin fördert Secondhand Mode durch Initiativen wie die offizielle Re-Use Kampagne der Senatsverwaltung, welche 2018 ins Leben gerufen wurde. Zudem unterstützt die Stadt Läden und temporäre Verkaufsflächen, die Secondhand sichtbarer machen, beispielsweise im Bikini Berlin.


Alleine in Berlin gibt es mittlerweile über 50 Secondhand Shops. Die Nachfrage steigt immer weiter und damit auch der Zuwachs an neuen, individuellen Shops oder regelmäßigen Pop-Up’s. Auch im Rahmen der Berliner Fashion Week wurde im Juni ein temporärer Store mit gebrauchten Pieces eröffnet. Secondhand Mode erlangt immer mehr Reichweite und Ansehen.
Frankreich geht voran und reguliert Ultra-Fast-Fashion Brands wie Shein oder Temu. Um den wachsenden Markt für kurzlebige und günstige Mode zu mindern, müssen Plattformen zukünftig Strafen für schlecht produzierte Kleidungsstücke zahlen. Zudem gibt es ein Werbeverbot, welches auch kooperierende Influencer*innen betrifft.
Lederprodukte entwickeln mit der Zeit eine schöne Patina und werden oft noch robuster. Jeans behalten ihre Form und wirken gebraucht oft authentischer. Schmuck aus Edelmetallen und echten Steinen behält dauerhaft seinen Wert. Strick aus Naturfasern wie Wolle oder Kaschmir ist langlebig und hochwertig verarbeitet. Brillen und Sonnenbrillen sind zeitlose Accessoires, oft von Designer*innen und lassen sich leicht mit neuen Gläsern ausstatten.
Ältere Modelle bestehen oft aus reiner Wolle oder hochwertigen Mischungen, die heute selten und teuer geworden sind. Dazu kommen klassische Schnitte, die zeitlos sind und Secondhand besonders lohnenswert machen, da es sich um keine kurzlebeigen Trends handelt


Vor Ort kannst du beispielsweise die Länge des Bundes an deinen Unterarm legen: passt er, sollte auch die Jeans sitzen. Achte außerdem darauf, Modelle mit möglichst wenig Elastan zu wählen, da diese langlebiger sind und ihre Form besser behalten. Lass dich nicht von Konfektionsgrößen verwirren, sondern vergleiche beim Online Kauf Bundweite, Innenbeinlänge und Hüftweite mit einer gut sitzenden Jeans aus deinem Kleiderschrank.